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Textilmanufaktur unter dem Dach der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle – Integration der Textilrestaurierung in die künstlerische und gestalterische Lehre

Das Gebäude der neuen Textilmanufaktur auf dem Campus Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zur Jahresausstellung 2013 Das Gebäude der neuen Textilmanufaktur auf dem Campus Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zur Jahresausstellung 2013 Marco Warmuth

Am 6. Mai 2014 hat die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle den Kauf- und Übereignungsvertrag mit der Staatlichen Textil- und Gobelinmanufaktur Halle GmbH i. L. (in Liquidation) unterzeichnet.

 

Hintergrund

Die Textilmanufaktur, mit Sitz in Halle, blickt auf eine lange Geschichte bis in das Jahr 1946 zurück. Bis zur Wende war die Textil- und Gobelinmanufaktur als Produktionsbereich der Hochschule angegliedert. Seit 1992 wurde sie als GmbH des Landes Sachsen-Anhalt geführt. Während dieser Zeit war die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit der Textilmanufaktur durch langjährige Kooperationsvereinbarungen in Lehre und Forschung für die Studiengänge Malerei/Textile Künste sowie Mode- und Textildesign verbunden.

 

Um die Wirtschaftlichkeit der Manufaktur zu sichern, war bis zuletzt ein jährlicher Zuschuss notwendig. Mit Beschluss vom 16. Oktober 2012 hat die Landesregierung Sachsen-Anhalt entschieden, die Staatliche Textil- und Gobelinmanufaktur Halle GmbH zu liquidieren.

 

Die Hochschule setzte sich dafür ein, die Leistungen für die Ausbildung ihrer Studierenden zu erhalten. Mit dem nun unterzeichneten Kauf- und Übereignungsvertrag wurde das Inventar und das Anlagevermögen der Staatlichen Textil- und Gobelinmanufaktur Halle GmbH i. L. der Hochschule überlassen. Der Vertrag wurde vom Liquidator, Hans Meyer-Albrecht, und der Hochschule verhandelt. Der Kauf und die Übereignung wurden unterstürzt vom Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt und vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt.

 

Mitarbeiter

Auch Mitarbeiter der ehemaligen Textilmanufaktur, die für die Lehre notwendig sind, konnten eingestellt werden. Zum 01.10.2013 nahmen die Diplom-Restauratorin und der Lehrling ihre Beschäftigung an der BURG auf. Zum 01.11.2013 wurden 5 weitere Mitarbeiter auf Teilzeitbasis eingestellt. Die Einstellungen werden finanziell durch das Land Sachsen-Anhalt unterstützt.

 

Ausbildung

Der Lehr- und Forschungsbetrieb sowie die weitere Ausbildung können dadurch in bewährter Weise fortgeführt werden. Unter dem Dach der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle werden die Studierenden in Hoch- und Flachweberei, Stickerei, Näherei und Färberei unterrichtet. Auch die bisherigen hochschuleigenen Bereiche Textilsiebdruck, Textildruck und Jaquardweberei finden sich in den neuen Werkstattbereichen. Zudem soll der Bereich der Textilrestaurierung in die Ausbildung aufgenommen werden, da er vielfältige Anknüpfungspunkte für die etablierte künstlerische und gestalterische Lehre und Praxis, sowie die Forschung bietet.

 

„Wir sehen die Möglichkeit, einen neuen Studienbereich mit Ausrichtung auf ‚Traditionelle Textile Künste’ in Kooperation mit unserer Partnerhochschule, der Marmara Universität in Istanbul, zu entwickeln. Darüber hinaus vorstellbar ist ein Masterstudiengang für Textile Restaurierung mit dem Fokus auf künstlerische und kunstwissenschaftliche Aspekte“, beschreibt Wolfgang Stockert, Kanzler der Burg, die Vorhaben.

 

Textilrestaurierung

Die Staatliche Textil- und Gobelinmanufaktur hat sich seit den 90er Jahren im Bereich der Restaurierung und Konservierung von Tapisserien und seit 2005, durch die Einstellung einer Diplom-Restauratorin Textil, auch für andere textile Objekte ein großes Renommee im Bereich der Restaurierung, vor allem von historischen Textilien und Tapisserien erarbeitet.

 

Die Textilrestaurierung in Studium und Lehre bedeutet für die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ein Alleinstellungsmerkmal. So wird in Sachsen an der Hochschule für Bildende Künste Dresden ein allgemeiner Restaurierungsstudiengang mit Schwerpunkt auf der Malereirestaurierung angeboten und in Brandenburg ein Studiengang an der Fachhochschule in Potsdam, der sich vor allem mit Farbrestaurierungen von historischen Architektur-, Stein- und Holzobjekten beschäftigt. Ein Ausbildungsangebot für Textilrestaurierung existiert in den neuen Bundesländern noch nicht.

 

Die gewerblichen Leistungen der Textilmanufaktur werden in der BURG als Betrieb gewerblicher Art geführt. Damit können die Kontakte zu den Kultur- und Kunstinstitutionen in Deutschland fortgesetzt und weiter ausgebaut werden.

 

Die Hochschule konnte auch das einzigartige Textile Archiv der Textilmanufaktur in das Hochschularchiv übernehmen. Dieses enthält Stücke aus der gesamten Wirkungszeit der Manufaktur.

 

Das Gebäude

Mit dem Umzug in den Neubau der Textilmanufaktur auf dem Campus Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wird die Integration vollständig abgeschlossen sein.

 

Zur Fassadengestaltung der neuen Textilmanufaktur richtete die Burg einen internen Gestaltungswettbewerb aus. Der Gewinner ist Robert Filipski, Student der Studienrichtung Textile Künste bei Prof. Ulrich Reimkasten. Sein Vorschlag beinhaltet die Schichtung mehrer textiler Gewebe vor der Fassade. Diese können bei Bedarf auch als Sonnenschutz einzeln oder in mehreren Schichten vor die Fassadenöffnungen geschoben werden. Mit der Ausarbeitung ist Robert Filipski beauftragt. Die Stoffe werden an der Burg gewebt.

Quelle: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle 

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