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DFG fördert Editionsprojekt der Franckeschen Stiftungen; neue Quellen zur Siedlungsgeschichte Nordamerikas werden erschlossen

DFG fördert Editionsprojekt der Franckeschen Stiftungen; neue Quellen zur Siedlungsgeschichte Nordamerikas werden erschlossen HP KB

DFG unterstützt dreijähriges Editionsprojekt der Franckeschen Stiftungen in Kooperation mit den Universitäten Göttingen und Bamberg zur Siedlungsgeschichte deutscher Lutheraner in Nordamerika:

Hallesche Pastoren, deutsche Siedler und lutherische Kirchengemeinden in Nordamerika. Kritische Edition und wissenschaftliche Erforschung von Briefen und Amtstagebüchern 1740–1820

 

Neue Quellen zur Siedlungsgeschichte Nordamerikas im Kontext des Halleschen Pietismus und der Entwicklung der lutherischen Kirche in Nordamerika wird ein dreijähriges, von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Editionsprojekt der Franckeschen Stiftungen gemeinsam mit den Universitäten in Göttingen und Bamberg in den Blick nehmen. Erstmals werden die Briefschaften und Amtstagebücher der zwischen 1740 und 1820 von Halle nach Pennsylvania entsandten Pastoren aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen und dem Lutheran Theological Seminary in Philadelphia (PA) gehoben und in einer kritischen Edition der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sie rücken eine der beiden größten Religionsgemeinschaften unter den frühen deutschen Siedlern in Nordamerika in den Fokus, die schätzungsweise 40 % der gesamten deutschen transatlantischen Auswanderung vor 1820 ausmachte.

Das Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle hält umfassende Quellenbestände zur Siedlungsgeschichte Nordamerikas im Kontext der großen Einwanderungswelle deutscher Protestanten im 18. Jahrhundert bereit. Bisher war die einschlägige Geschichtsschreibung stark von der Sichtweise Heinrich Melchior Mühlenbergs (1711-1787) geprägt. Mühlenberg wurde 1741 von den Franckeschen Stiftungen aus nach Pennsylvania entsandt, seine Ankunft markiert den Beginn eines weltweit einmaligen organisatorischen Ablösungsprozesses lutherischer Kirchengemeinden von Europa, der erstmals in der Kirchengeschichte zu einem sich selbst tragenden lutherischen Kirchenwesen führte. In dem neuen Forschungsprojekt werden die eingetretenen Pfade nun verlassen und durch systematische Untersuchung bisher kaum beachteter Quellen erstmals die tradierte transatlantische Geschichtsschreibung in diesem Bereich wissenschaftlich hinterfragt.

Die im Mittelpunkt des Projektes stehenden Briefe und Amtstagebücher der von Halle nach Nordamerika entsandten Pastoren sind über die Kirchengeschichts- und Pietismusforschung hinaus eine einzigartige Quellenbasis für die Forschung zur Ansiedlung und Akkulturation deutscher Lutheraner in Nordamerika. Ihre Edition und Auswertung wird also auch das Korpus der deutschsprachigen Augenzeugenberichte zur Atlantiküberquerung im 18. Jahrhundert wesentlich erweitern und damit auch einen wichtigen Beitrag zur transatlantischen Migrationsgeschichte leisten.

Das Forschungsprojekt ist das zehnte der seit 1997 durch die DFG geförderten wissenschaftlichen Projekte, die am Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen angesiedelt sind.

Quelle: Franckesche Stiftungen zu Halle

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