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Japanischer Gastwissenschaftler von Elite-Universität forscht in Halle an Krebsprotein

Terumasa Soma (rechts) arbeitet im Team mit Dr. Marc Lewitzky, Katharina Mandel und Dr. Tobias Gruber (v.l.n.r.). Terumasa Soma (rechts) arbeitet im Team mit Dr. Marc Lewitzky, Katharina Mandel und Dr. Tobias Gruber (v.l.n.r.). AG Feller

Seit diesem April verstärkt der japanische Gastwissenschaftler Terumasa Sowa (36) die Arbeitsgruppe von Professor Stephan Feller an der Medizinischen Fakultät in Halle.

Der Mediziner wird für voraussichtlich zwei Jahre in Halle bleiben. Bisher forschte er in Japan an der renommierten Medizinischen Universität Kyoto in der Arbeitsgruppe von Professor Toshi Menju am Department für Thoraxchirurgie. Terumasa Sowa interessiert sich besonders für die Ursachen der Tumorentstehung in der Lunge.

Im Labor von Prof. Stephan Feller vom Institut für Molekulare Medizin wird Terumasa Sowa zusammen mit Dr. Marc Lewitzky die Funktionsweise des Gab1-Proteins weiter erforschen. Ein besseres Verständnis für die Tumorentstehung und die Entwicklung effektiverer Therapien sei von großem Interesse - gerade auch, weil Lungenkrebs beziehungsweise Metastasen anderer Tumorarten in der Lunge zu den häufigsten Todesursachen bei den Menschen in Sachsen-Anhalt zählen, so Prof. Feller.

Terumasa Sowa verstärkt das "Gab1-Team" der AG Feller, welches kürzlich von der Volkswagen-Stiftung in einem hochkompetitiven Wettbewerb gefördert wurde. Von 425 Anträgen erhielten 17 Projekte eine Förderung, darunter lediglich eines aus den neuen Bundesländern: das von Prof. Feller.

Initiales Ziel des Projektes ist es, das Protein Gab1 und seine Bindungspartner von gentechnisch veränderten Bakterien herstellen zu lassen, um deren genauere biochemische und biophysikalische Charakterisierung zu ermöglichen. In diesem interdisziplinären Projekt arbeiten die Forscher um Prof. Feller eng mit Biophysikern der naturwissenschaftlichen Fakultät wie Prof. Milton Stubbs und Prof. Jochen Balbach zusammen. Gab1 spielt eine zentrale Rolle als Plattformprotein für „molekulare Nanocomputer“ in den Zellen. Diese winzigen und hochdynamischen Rechenmodule sind bisher in ihrer Funktion kaum verstanden. Sie werden aber von Krebszellen zur Tumorbildung missbraucht.  Deshalb sei es wichtig, ihre Arbeitsweise besser zu charakterisieren, sagt Prof. Feller.

Doch Terumasa Sowa, der auch seine Frau und seine beiden Kinder mitgebracht hat, möchte in Halle nicht nur neue biochemische und biophysikalische Methoden erlernen, sondern auch mehr über die deutsche Kultur und Geschichte erfahren. Der passionierte Radfahrer und Läufer hat sich vorgenommen, zunächst das Saaletal, aber bald auch den Harz zu erkunden.

Quelle: MLU Halle-Wittenberg

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