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Hallesche Universitätsmedizin entwickelt Zukunftsvision für einen modernen Medizin-Campus

So könnte das neue Theoretikum (Wabenstruktur oben rechts) am Weinberg-Campus aussehen. So könnte das neue Theoretikum (Wabenstruktur oben rechts) am Weinberg-Campus aussehen. Bildquelle: Universitätsmedizin Halle

Die hallesche Universitätsmedizin muss ihr Profil weiterentwickeln, sagen

der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle, und der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Thomas Moesta. Die Tatsache, dass der historische Standort der Medizinischen Fakultät in der Magdeburger Straße in Halle den Anforderungen an eine moderne Lehre und Forschung aus mehreren Gründen, wie teure Sanierungskosten, unzureichende Bedingungen zur Einrichtung innovativer Forschungsinfrastrukturen und die Distanz zum Klinikum, nicht mehr gerecht werden kann, behindert dieses Ziel aber erheblich. Als Lösung wurde deshalb die Idee entwickelt, am Weinberg-Campus in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum, an der Ecke Weinbergweg und Talstraße, einen neuen Komplex zu bauen. Das „Theoretikum“ soll die vorklinisch-theoretischen und klinisch-theoretischen Institute, das Dorothea Erxleben Lernzentrum und die Verwaltung der Fakultät unter einem Dach vereinen.

„Es geht darum, einen zentralen Medizin-Campus zu entwickeln, der das Klinikum und die Institute der Medizinischen Fakultät verbindet, aber auch die Nähe zu den universitären und außeruniversitären bio- und lebenswissenschaftlichen Instituten auf dem Weinberg-Campus herstellt“, so Gekle.

Doch ein klinikumsnahes „Theoretikum“ ist nur ein Aspekt. Entscheidend für die Profilentwicklung sind auch dessen inhaltliche Gestaltung und die den Erfordernissen einer erfolgreichen Forschung und Lehre gemäße Entwicklung seiner Infrastruktur. Deswegen werden die Beschäftigten der Universitätsmedizin – Forschende, Studierende, Verwaltung, alle Gesundheitsfachberufe – aktiv am Prozess beteiligt. Sogenannte „Kreativworkshops“ sollen Ideen und zukünftige Bedürfnisse der unterschiedlichen Gruppen sammeln, um ein möglichst passendes Umfeld zu schaffen.

Die räumliche Distanz, die mit den zwei weit auseinanderliegenden Campus in der Magdeburger Straße und der Ernst-Grube-Straße existiere, entspreche nicht mehr dem Konzept einer Universitätsmedizin, in der Theorie und Praxis eng verzahnt seien und die einen interdisziplinären und - in Halle besonders ausgeprägt - interprofessionellen Weg verfolge, so Gekle.

Der erste Kreativworkshop, der den Bereich Lehre zum Gegenstand hatte, hat bereits stattgefunden, weitere – als nächstes der Bereich Forschung – sollen folgen. Identifiziert wurden im Bereich Lehre dabei beispielsweise die unterschiedlichen Zielgruppen, aber auch die Anforderungen an die Themengebiete Digitalisierung oder Regionalisierung. „Sich vorzustellen, wie Lehre und Ausbildung in zehn bis 15 Jahren sein werden, ist dabei durchaus eine Herausforderung, wenn die immer schneller voranschreitende, vor allem technische Entwicklung berücksichtigt wird“, so Dekan Gekle.

Im Sinne des Entwicklungskonzeptes 2025, das die hallesche Universitätsmedizin für sich erarbeitet hat und seither konsequent verfolgt, ist es daher ebenso konsequent, neue Lösungen zu suchen. Wegen der unzureichenden baulichen Voraussetzungen und der Isolation des Medizin-Campus Steintor ist die Stärkung der Attraktivität der Universitätsmedizin als Ort der Wissenschaft, der Aus- und Weiterbildung, der Gesundheitsfürsorge und Krankenversorgung sowie als Arbeitgeberin nur mit einem neuen Standort beziehungsweise der Bündelung der Kompetenzen an einem Standort möglich.

Quelle: Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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