Switch to the CitySwitch to the City

Anzeige

Politischer Aschermittwoch im Mansfelder Land schlägt große Wellen

Politischer Aschermittwoch im Mansfelder Land schlägt große Wellen (c) HP TB

Als diese Anzeige letzte Woche in der Mitteldeutschen Zeitung und auch in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, sorgte sie für sehr viel Wirbel im Land und auch im Landkreis!

 

Ein erstes Statement vom Landkreis folgte promt:

Landkreis verwundert über „Traueranzeige“ zum geplanten politischen Aschermittwoch – Imageschaden droht

 

Die derzeit in den sozialen Netzwerken kursierende „Traueranzeige“, wonach der Landkreis Mansfeld-Südharz sterben werde, sorgt beim Landkreis selbst für Verwunderung. „Die Anzeige ist nicht mit uns abgestimmt worden“, erklärt Landrätin Dr. Angelika Klein, „und ich wundere mich sehr darüber, dass die beteiligten Städte und Gemeinden meinen, unser Landkreis würde sterben.“ Die Anzeige ist ein Aufruf der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden, sich am geplanten politischen Aschermittwoch in der Lutherstadt Eisleben zu beteiligen. Hintergrund ist die mangelnde Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt – vor allem mit Blick auf die finanzielle Ausstattung. „Dieses Anliegen unterstütze ich als Landrätin ausdrücklich“, sagt Landrätin Dr. Klein, „allerdings ist das Ankündigen des Sterbens unseres Landkreises aus meiner Sicht nicht zielführend.“ Die Landrätin zielt vor allem darauf ab, dass sich unser Landkreis in den vergangenen Jahren ein positives Image erarbeitet hat – das wird dank solcher Anzeigen kaputt gemacht.“ (Auszug aus der Pressemitteilung des Landkreises Mansfeld Südharz vom 07. Februar 2018)"

 

Dabei macht diese Anzeige aufmerksam auf den politischen Aschermittwoch, der am 14. Februar 2018  auf dem Marktplatz zu Eisleben, gegen 17:00 Uhr veranstaltet wird.

Doch was steckte wirklich dahinter?

Dazu hatten die Oberbürgermeister der Lutherstadt Eisleben - Frau Jutta Fischer, Sangerhausens – Herr Sven Strauß, Hettstedts – Danny Kavalier, sowie Vertreter der Gemeinde Mansfelder Grund und des Seegebietes Mansfelder Land am 12. Februar 2018  ins Rathaus der Lutherstadt Eisleben geladen.

In einer sehr flammenden und auch emotionalen Eröffnungsansprache, schilderte die Oberbürgermeisterin Frau Jutta Fischer die aktuelle Situation für die Städte und Gemeinden im Landkreis. Sie legte ebenso unbestreitbare Zahlen und Statistiken dar und unterstrich damit auch die wirtschaftliche Situation, in der sich alle Städte und Gemeinden im Landkreis befinden! Mehr noch, sie sprach auch ganz deutlich davon, dass Mansfeld-Südharz in vielen Belangen „Schlusslicht“ ist!

Nach den nun langen und zähen Verhandlungen um einen Koalitionsvertrag, der als Entwurf nun auch endlich vorlag, machte sie weiterhin deutlich, dass genau hier vertraglich festgehalten wurde, dass keine Bürgerin und kein Bürger im gesamten Bundesgebiet wegen seiner Wohnsituation benachteiligt werden dürfe und es eine Angleichung des Lebensstandards für das gesamte Bundesgebiet geben soll! Doch dies ist mit immer weniger zur Verfügung stehenden Mitteln, bei immer höherer Belastung der Haushalte nicht mehr zu stemmen! Aus ihrer Stimme und ihrer flammenden Ausführung konnte man sehr viel Emotion heraushören und daraus erkennen, dass es ihr eine Herzenssache ist, für ihre Bürgerinnen und Bürger zu kämpfen!

Das machte sie ganz deutlich, denn auch Martin Luther prangerte einst schon Missstände an und kämpfte dafür! Doch sie steht im Landkreis nicht allein mit ihren Problemen.

Denn auch die anderen Städte und Gemeinden befinden sich in gleichen und ähnlichen Situationen!

So brachte der Oberbürgermeister von Sangerhausen Sven Strauß seine Sportvereinen und die Pflege von Grünanlagen ins Spiel, die eigentlich als sogenannte freiwillige Leitung der Stadt erbracht werden müssten. Genau hier fehlen aber vor allem finanzielle Mittel!

Gefährlich wird es dann, wenn es um die Sicherstellung von Brandschutz geht, wie Herr Kavalier (seines Zeichens Oberbürgermeister der Kupferstadt Hettstedt) ausführte!

Wenn hier Gerätehäuser mangelhaft sind und dringend saniert werden müssen, dann kann dies nicht alles, mehr aus den knappen Ressourcen erfolgen, wie sie bislang zur Verfügung stehen und erst recht nicht, mit dem immensen bürokratischen Aufwand!

Ebenso führte Herr Martin Blümel – stellvertretend für den Bürgermeister des Seegebietes Mansfelder Land -  an, dass es auch um die Sicherstellung des ey schon sehr knapp bemessenen Wirtschaftsstandortes geht.

So ist laut bürokratischen Vorgaben die „ROMONTA“, der größte Arbeitgeber in der Region, aber sie ist nicht befugt Fördermittel zu bekommen, wegen Ihrer Unternehmensgröße. Doch es gibt Situationen, wie dem Erdschlag vor ein paar Jahren, welche auch ein solch großes Unternehmen in die Knie zwingen.

Die Folge waren Entlassungen, welche wiederum das Sozialsystem unnütz belasteten. Es wäre auch ein übereilter Braunkohleausstieg für die Region Mansfeld-Südharz ein erheblicher Einschnitt, vor allem wenn wirtschaftliche Alternativen seitens der Landesregierung nur „Lippenbekenntnisse“ sind!

 

Die Bürgermeisterin und Bürgermeister, waren selbstverständlich in den vergangenen Jahren nicht inaktiv! Leider reagierte man wohl von Seiten des Landes immer wieder nur mit rhetorisch sauberen Briefen, doch die Probleme wirklich anzupacken und aus der Welt zu schaffen, das blieben bisher leere Phrasen.

So hatte man sich entschlossen, um im Land ein Wachrütteln, einen Weckruf zu starten, diese spöttische Traueranzeige zu verfassen und um ein Zeichen, am politischen Aschermittwoch zu setzen!

Es ist auf jeden Fall sehr bemerkenswert und auch hoch anzurechnen, dass sich hier, über Parteigrenzen hinweg, mehrere Bürgermeister zusammengeschlossen haben!

Wie Frau Fischer sagte, „Wir kämpfen für unsere Bürger“!

Dies war auch der eindeutige Tenor, der in dieser Pressekonferenz zu hören war!

Gewiss, so Danny Kavalier, spielt Geld immer eine Rolle. Aber es geht bei diesem Anliegen allen um noch viel mehr!

Es geht um die Menschen, vor allem um die Bürgerinnen und Bürger die sich überall engagieren und einbringen, sei es im Verein, der Feuerwehr oder wo auch immer!

Man kann die kleinen Leute, gerade in der Region mit der höchsten Arbeits- und Langzeitarbeitslosenquote, nicht zur Kasse bitten und alle Probleme auf deren Rücken austragen!

Verantwortung müssen auch das Land Sachsen-Anhalt und der Bund zeigen!

Man will keine „goldenen Pflastersteine“ und auch keine Luxuswagen. Es geht auch nicht um den „Schacher“ welche Gemeinde einen Euro mehr bekommen soll! Es geht um alle Menschen im gesamten Landkreis und sollte vielleicht auch als Beispiel für die gesamte Bundesrepublik gesehen werden!

Anzeigen
zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com