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Größte Gesundheitsstudie in Deutschland – die Nationale Kohorte – startet – Wissenschaftsminister weiht Studienambulanz in Halle ein

NAKOStudienambulanz Halle Team NAKOStudienambulanz Halle Team Uniklinik Halle

200.000 Bürger in Deutschland sollen über die nächsten zehn Jahre in eine groß angelegte und bundesweite Bevölkerungsstudie zur Erforschung häufiger chronischer Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf- oder Demenzerkrankungen untersucht werden. An diesem größten epidemiologischen Forschungsprojekt in der bundesdeutschen Geschichte sind auch die Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beteiligt. Allein in Halle und im Saalekreis sollen 10.000 Bürger in die Studie einbezogen werden. Der Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Hartmut Möllring, weiht am Mittwoch, 23. April 2014, das moderne Studienzentrum in Halle, Magdeburger Str. 16, ein.

Ziel ist es, die Ursachen von häufigen multifaktoriellen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und Demenzerkrankungen zu erforschen, Risikofaktoren zu identifizieren und damit neue Wege für die Prävention zu erschließen: „Das Zunehmen chronischer Erkrankungen stellt die Gesundheitssysteme - nicht nur in Deutschland - vor eine große gesellschaftliche und ökonomische Herausforderung“, unterstreicht Wissenschaftsminister Hartmut Möllring die Bedeutung der Studie. Er freue sich, dass sich die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität im Wettbewerb um die Studienzentren durchsetzen konnte. Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle, betonte: „Die Nationale Kohorte unterstreicht unsere Kompetenzen in unserem Forschungsbereich Epidemiologie und Pflegeforschung“.

In den achtzehn Studienzentren in Deutschland werden insgesamt 200.000 Personen untersucht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Länder und die Helmholtz-Gesellschaft fördern die Studie mit insgesamt 210 Millionen Euro. Auf Grund ihres guten Rufes sowie der Erfahrungen mit einer Bevölkerungsstudie (CARLA-Studie) wurde in Halle eines der 18 Untersuchungszentren an den epidemiologischen Instituten der Martin-Luther-Universität angesiedelt. Prof. Dr. Andreas Stang und Prof. Dr. Johannes Haerting sind als Vertreter der Medizinischen Fakultät für den Standort Halle der Nationalen Kohortenstudie verantwortlich. Die Studienambulanz in Halle wird von Dr. Alexander Kluttig geleitet.

Nach der Erstuntersuchung – die 10.000 Teilnehmer aus Halle und dem Saalekreis werden erstmals innerhalb der kommenden vier Jahre untersucht – werden die Probanden vier Jahre später erneut einbestellt. Ausgewählt werden die Teilnehmer aus Halle und dem Saalekreis nach einem Zufallsprinzip aus dem Melderegister. Die 20- bis 69-Jährigen werden dann zur Untersuchung eingeladen. Professor Stang: „Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig." Der Leiter der Studienambulanz, Dr. Kluttig, hofft auf eine möglichst hohe Beteiligung. „Unser Ziel ist es, ein repräsentatives Abbild der Bevölkerung zu erstellen." Nach drei bis fünf Jahren sollen die ersten Ergebnisse der Nationalen Kohorte veröffentlicht werden. Prof. Haerting: „Die Studie bietet damit ein einzigartiges Potential für eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen, insbesondere mit Gesundheitsforschungsfragestellungen aus der Medizinischen Fakultät.“ Aus alledem werden die Forscher wertvolle Erkenntnisse darüber gewinnen, wie genetische Faktoren, Umweltbedingungen, soziales Umfeld und Lebensstil bei der Entstehung von Krankheiten zusammenwirken.

Mittels Interview und Fragebögen werden umfangreiche Informationen zu psychosozialen Faktoren, Lebensstil (z.B. körperlicher Aktivität, Ernährung und Rauchen), medizinischer Vorgeschichte und Einnahme von Medikamenten erhoben. Hinzu kommt eine medizinische Untersuchung - vom Hörtest bis zu einem Herz-Ultraschall und EKG. Darüber hinaus werden allen Studienteilnehmern Blutproben entnommen und für spätere Forschungsprojekte in einer zentralen Bioprobenbank gelagert. Für die Nationale Kohorte wurde ein strenges Datenschutzkonzept aufgestellt. So werden beispielsweise persönliche Daten und Untersuchungsergebnisse auf zwei unterschiedlichen Computersystemen getrennt voneinander aufbewahrt.

 

Quelle: Uniklinik Halle

 

 

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