Mukoviszidose, auch Cystische Fibrose genannt, ist eine genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit, die durch Vererbung übertragen wird. Dabei handelt es sich um die häufigste erbliche Stoffwechselkrankheit in unseren Breiten. Auf Grund des Gendefekts in der Erbanlage werden lebenswichtige Organe durch unzureichenden Abtransport von bestimmten Stoffen mit zähem Schleim (lat.: mucus = Schleim, viscidus = zäh) "verstopft". Hauptsächlich sind davon Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm betroffen. In der Folge wird die Funktionstüchtigkeit der Organe mehr und mehr eingeschränkt. Mukoviszidose ist bisher nicht heilbar. Der Krankheitsverlauf und die Krankheitsausprägung sind individuell sehr unterschiedlich. Die Patienten müssen ihr ganzes Leben lang Medikamente einnehmen, regelmäßig inhalieren und täglich spezielle Atemtherapien und krankengymnastische Übungen durchführen. Dank der fortgeschrittenen Therapiemöglichkeiten und der früheren Diagnose steigt die Lebenserwartung Betroffener kontinuierlich. Erreichte 1980 nur einer von hundert Patienten die Volljährigkeit, sind es heute fast 50 Prozent. Ein heute Neugeborenes mit Mukoviszidose hat die Chance 50 Jahre und älter zu werden. Das Mukoviszidose-Zentrum des UKH betreut mehr 100 Patienten im Alter von sieben Monaten bis über 60 Jahren aus ganz Sachsen-Anhalt und dem nördlichen Thüringen.
Quelle: Universitätsklinikum Halle (Saale) - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg