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Schüler sammeln Selbsterfahrungen in der „Fühlstraße“

Emely Bökelmann schwindelig auf der Luftmatratze: „Wenn ich jetzt jemanden auf der Straße schwanken sehen weiß ich, der muss nicht betrunken sein, sondern kann auch einfach schwindelig oder krank sein und meine Hilfe brauchen“. Emely Bökelmann schwindelig auf der Luftmatratze: „Wenn ich jetzt jemanden auf der Straße schwanken sehen weiß ich, der muss nicht betrunken sein, sondern kann auch einfach schwindelig oder krank sein und meine Hilfe brauchen“. Martina Hoffmann

Gesundheit ist ein Geschenk: Schüler des neuen städtischen Gymnasiums konnten am ersten Gesundheitstag in der Schule in einer „Fühlstrasse“ Behinderungen am eigenen Leib „erfühlen“.

Fröhlich und laut ging es zu beim ersten Gesundheitstag zu, der am 17. November 2016 im Neuen Städtischen Gymnasium Halle in der Oleariusstraße stattfand. Dennoch hatte der Tag auch einen ernsten Hintergrund:„Wir wollten unseren Schülern ein Bewusstsein dafür vermitteln, was für ein Geschenk es ist, gesund zu sein, dass man dafür aber selbst auch etwas tun muss. So haben wir die Kooperationspartner der Schule, das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau, die DEBEKA und die Volkshochschule Halle eingeladen, mit uns den Tag zu gestalten“, so der junge und engagierte Schulleiter Jan Riedel.

 

So konnten die fast zweihundert Schüler der fünften und sechsten Klassen erleben, wie es ist, wenn man mit tauben Händen Kartoffeln schälen oder Knöpfe zumachen soll, mit bleischweren Beinen und Schwindel im Kopf über eine weiche Luftmatratze schwankt  oder sich in einem Rollstuhl über Rampen und Treppen durch einen Hindernisparcours bewegen muss. Möglich gemacht hatten diese Selbsterfahrungen in der „Fühlstrasse“ die Sozialpädagogin Frau Gibb der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) und sechs an multipler Sklerose erkrankte Frauen, die ihre eigenen „Handicaps“ so für die Kinder „nachvollziehbar“ machten. Die Fühlstrasse hatte Martina Hoffmann vom Martha-Maria vor Jahren für die DMSG entwickelt.

 

Der Rollstuhlparcours war ein „Highlight“ im Angebot: Annett Melzer und David Kolle betreuten ihn nicht nur, sondern zeigten voller Elan und Lebensfreude, dass man im Rollstuhl sogar tanzen lernen kann – beispielsweise beim wöchentlichen Training im Verein Taktgefühl e.V.

Auch gesundes Essen stand an diesem Tag auf dem Programm. Die Diätassistentinnen aus dem Krankenhaus Martha-Maria und die Mitarbeiter der DEBEKA, eines großen privaten Krankenversicherers, gaben Anregungen zur Zusammenstellung gesunder Pausensnacks und luden zum Selbermachen und Verkosten ein. Nach so vielen Informationen konnten sich die Schülerinnen und Schüler dann entweder bei Meditation und Tanzangebot der Volkshochschule entspannen oder sich beim Torwandschießen weiter austoben.

 

Wie war´s für die Kinder? „Cool“,  „spannend“, „lecker“, „easy“ aber auch „anstrengend“ so das lautete Fazit einiger Schülerinnen und Schüler. Und für die Mitwirkenden? „Das Pilotprojekt könnte Schule machen und zum regelmäßigen Bestandteil unserer Arbeit werden“, so Mark Jonekeit von der DEBEKA. Martha-Maria ist bereits fester Kooperationspartner der Schule und plant weitere Projekte. Außerdem bietet das Krankenhaus regelmäßig Erfahrungstage für Schüler an. So könnte aus dem Projekttag ein fester Bestandteil des Lehrplans werden. Geographie-, Sport- und Sozialkundelehrer Sebastian Frenzel, der den Tag federführend organisiert hatte, ist da sehr zuversichtlich: „ Die Schüler waren voll dabei und haben sicher viel an Eindrücken und Erfahrungen mitgenommen – wir werden so etwas also bestimmt wieder veranstalten“. Gute Aussichten also für die Gesundheit unserer Kinder….!

 

Quelle: Martha-Maria Halle Dölau

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