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Saale Bulls revanchieren sich trotz Minikader in Mellendorf mit einem 6:4-Auswärtssieg bei den Hannover Scorpions

Saale Bulls revanchieren sich trotz Minikader in Mellendorf mit einem 6:4-Auswärtssieg bei den Hannover Scorpions (c) HP MW

Nur zwei Tage nach der bitteren Niederlage auf heimischen Eis ging es für die Saale Bulls nach Mellendorf zum sofortigen Rückspiel gegen die Hannover Scorpions. Oder besser gesagt ging es für einen spärlichen Rest der Bulls in Richtung Niedersachsen, denn neben den Verletzten fehlten aufgrund der Sperren auch noch Kai Schmitz und Nathan Robinson.

Damit mussten sich die glorreichen Dreizehn (Feldspieler) mit sicher mehr als nur Kampfgeist der harten Spielweise der Scorpions stellen. Bereits aus der Partie am Freitag waren die Schützlinge von Trainer Dave Rich vorgewarnt, was dort auf sie zukommen würde, aber mit geschlossenen Teamgeist wollten sie auf jeden Fall ein Zeichen setzen und so gut es geht mithalten. Doch es sollte anders kommen:

Die Hallenser starteten mutig und angriffslustig in die Partie und setzten die Hausherren sogleich unter Druck. Die Flucht nach vorn war wohl auch das einzige Mittel, was den Bulls in ihrer Situation blieb. Aber mal wieder wurden sie nach nur wenigen Sekunden ausgebremst, weil man Jannik Striepeke wegen hohen Stockes auf die Bank schickte und es nun in Unterzahl weiterging. Aber die Bulls hatten aus der letzten Partie ausreichend Erfahrung mit dieser Situation gesammelt und verhinderten gekonnt eine frühe Führung der Scorpions. In der Folge ging es in einem schnellen Spiel auf dem Eis immer wieder hin und her. Dabei konnten beide Teams erste Ausrufezeichen setzen, aber noch kein Torerfolg verbuchen.

Dies gelang den Saale Bulls aber in der sechsten Minute, als Tim Dreschmann zur 0:1 Führung einnetzte. Die Gastgeber wurden nun noch gefährlicher und bewiesen dies gleich nach dem Anbully mit einem regelrechten Sturmangriff, welchen jedoch Patrik Cerveny gekonnt stoppte. Auch danach hatten beide Goalies ausreichend zu tun. Das Torglück lag am Sonntag aber erst einmal bei den Hallensern, denn diese konnten - nach einigen erfolglosen Anläufen - mit dem Schuss von Maximilian Schaludek ihre Führung auf 0:2 ausbauen.

Die Scorpions machten in der Folge weiter Druck und erhöhten sowohl Geschwindigkeit als auch die Härte auf dem Eis. So konnten sie sich in der zweiten Hälfte des Drittels auch immer öfters bei den Bulls festsetzen und auf den Anschlusstreffer drängen. Ihre Hartnäckigkeit wurde belohnt, denn in der 18. Spielminute gelang es Sachar Blank, das 1:2 zu erzielen. Bei diesem Spielstand ging es in die erste Pause.

Der zweite Abschnitt startete ähnlich schnell und beide Teams suchten ihren Vorteil. Diesen verspielten die Bulls aber erneut mit einer kassierten Strafe, dachte man … aber Maximilian Schaludek schnappte sich den Puck beim Angriff der Hannoveraner und setzte in Unterzahl zum Konter an. Er behielt den Überblick und versenkte den Puck hinter Björn Linda im Netz des Hannoveraner Tors. Die restliche Strafzeit lief auch ohne Gegentreffer ab. Dies änderte sich jedoch wenige Minuten später, als die Bulls wegen einer Strafzeit gegen Nathan Burns schon wieder in Unterzahl gerieten und dieses Mal Patrick Schmid nur 37 Sekunden zum Anschlusstreffer brauchte.

So blieb das Spiel die gesamte Zeit über sehr spannend und trotz sichtbar schwindender Kräfte ließ auch die Geschwindigkeit nicht nach. Jeder kleine Fehler wurde quasi sofort bestraft, und so nutzte Tim May die offensichtlichen Lücken in der Abwehr der Hausherren und erhöhte auf 2:4. Mit der Führung im Rücken machten die Bulls weiter Druck, aber die Konter die Scorpions waren umso gefährlicher. Und auch sie konnten noch stechen: Björn Bombis konnte unter dem Jubel der Heimfans in der 36. Minute auch auf 3:4 verkürzen.

Es blieb somit auch spannend im letzten Drittel, welches die Saale Bulls zu allem Pech nur noch mit 12 Feldspielern bestreiten mussten: Nathan Burns musste mit einer Gehirnerschütterung in der Kabine bleiben, nachdem er zum Ende des zweiten Abschnittes böse von hinten an den Kopf gecheckt wurde. Die spürbare Anspannung in der Partie entlud sich dann nach nur 13 Sekunden in einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Björn Bombis und Jannik Striepeke. Beide mussten dafür zur Abkühlung auf die Strafbank.

Die Hausherren versuchten nun wieder, mit aller Kraft und vollem körperlichem Einsatz den Ausgleich zu erzwingen. Dies verlangte den Saalestädtern noch einmal alles ab und es war wohl eines der schwersten Drittel, welches dieses Team in der noch jungen Saison meistern musste.

In den letzten 10 Minuten wurde es noch einmal richtig spannend, dann der fortwährende Druck der Gastgeber zeigte seine Wirkung Dennis Schütt glich zum 4:4 aus. Wer aber glaubte, dass es das nun war und die Gäste von der Saale könnten dem nichts mehr entgegen setzen, wurde eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Ganz im Gegenteil – sie behielten einen kühlen Kopf und verfolgten die bisher so erfolgreiche Spielstrategie bis zum Ende. In der 57. Spielminute sicherte Alexander Zille durch einen guten Konter erneut die Führung für Halle. Doch es standen noch 3 lange Minuten auf der Uhr, die es nun zu überstehen galt.

Gut eine Minute vor dem Abpfiff zog Trainer Dieter Reiss den letzten Joker und nahm Björn Linda aus dem Tor. Doch das verwaiste Tor war eine echte Einladung für die Saalestädter, denn trotz eines Feldspielers mehr verloren die Scorpions den Puck und Maximilian Schaludek machte mit seinem Empty Net-Tor den 4:6-Sieg perfekt.

Somit können die Saale Bulls trotz aller Widrigkeiten und geschrumpften Kader doch noch 4 Punkte an diesem Wochenende auf ihrem Konto verbuchen. Es bleibt zu hoffen, dass sich bis zum kommenden Freitag die Personalsituation ein wenig entspannt und die verletzten Spieler wieder aufs Eis zurückkommen können. Für die Bulls geht es dann nach Essen zu den Moskitos und somit zum nächsten harten Gegner.

 

Torschützen:

0:1 Tim Dreschmann – 6.

0:2 Johannes Ehemann – 9.

1:2 Sachar Blank – 18.

1:3 Maximilian Schaludek – 23.

2:3 Patrick Schmid – 27.

2:4 Tim May – 29.

3:4 Björn Bombis – 36.

4:4 Dennis Schütt – 52.

4:5 Alexander Zille – 57.

4:6 Maximilian Schaludek – 60. (Empty Net)

 

Tore: 4:6 (1:2/2:2/1:2)

 

[RJ/FE]

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