Diese Seite drucken

Rezension .... Karlchen durchhalten!

Rezension .... Karlchen durchhalten! Studio Hamburg

Ende der 1930er Jahre, lebt der Halbwaise Karl mit seiner Mutter in einem Berliner Hinterhof. Sie haben sich eingerichtet. Auch wenn das Leben nicht leicht ist. Aber für den Jungen bleibt weitestgehend auch noch die Zeit für ein kleines Fußballspiel mit Freunden aus dem Haus und dem Hinterhof. Doch etwas stimmt nicht!

Da gibt es den netten älteren Herrn auf der Treppe, oder den Schneidermeister im Kellergeschoss. Und dann hält noch ein Wagen, ein paar Herren steigen aus und beschatten das Haus.

Was führt der ältere Herr im Schilde, der sich denen gegenüber sehr freundlich gibt?

Jedenfalls warnt er auch die junge Mutter, die noch im letzten Augenblick vor der Gestapo – der Geheimen Staatspolizei der SS – fliehen kann!

Denn die Mutter ist aktive Widerstandskämpferin und war schon eine ganze Weile im Visier der Nazis! Jetzt wollten sie zuschlagen, doch das konnte durch die Zivilcourage einiger beherzter Mitmenschen vereitelt werden.

Es wird überhaupt in den Film deutlich, dass man gegen eine Diktatur, Despoten und Radikale nicht immer „laut“ sein muss!

Im Gegenteil; Man muss auch still verharren und DURCHHALTEN können, so wie der kleine Karl im Film!

Auch wenn es in ihm bebte, als er versteckt in einer Funktionärsvilla als Page aufgenommen wurde und er seine Mutter wieder sieht, wie sie versteckte Botschaften übermittelt. Sie sehen sich an, aber dürfen einander sich nicht kennen und müssen es aushalten!

Und dann die vielen anderen, wie den unpolitischen Bäckergesellen, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist um der Mutter bei der Flucht zu verhelfen. Sie alle, egal ob Sozialdemokrad, Jude, Kommunist oder einfach nur ein Durchschnittsbürger, sie alle handeln in Zivilcourage!

Genauso, wie es vielleicht viele Tausend andere Deutsche getan haben, während der NS Zeit! Ausharren, durchhalten! Den Widerstandskämpfern eine Stütze geben und den Rücken frei halten!

Man hat sie nie gesehen und kennt auch ihre Namen nicht. Aber genau diese einfachen Leute, waren darunter, unter der schweigenden Masse!

Und oftmals ist auch schweigen, der richtige Ton im Kampf gegen Diktatur und Faschismus! Erleben Sie in dem Film „Karlchen durchhalten!“, eine richtige Starbesetzung der DEFA!

So unter anderem die unvergessliche Katja Paryla als Mutter des Karlchens. Oder Eszard Hausmann als NS verbundener Staatssekretär!

Ein Film der uns auch heute noch viel zu sagen hat und durch seine einfache Erzählweise uns den Blick des Jungen Karl eröffnet, aber auch die Komplexität der Zeit wiederspiegelt.

Die Angst, vor der drohenden Gewalt und dem Unheil, welches über dem Land schwebt. Es ist also ein Film der auch heute noch für einen Familienabend durchaus zu empfehlen und nun endlich auf DVD erhältlich ist!

 

Ähnliche Artikel