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Bergzoo wird zur Arche Noah für vom Hochwasser bedrohte Tiere

Hallescher Zootierarzt Dr. Jens Thielebein mit Einsatzkräfte des THW und Pflegern des Bergzoo auf Bergungsfahrt durch den überfluteten Bernburger Tierpark Hallescher Zootierarzt Dr. Jens Thielebein mit Einsatzkräfte des THW und Pflegern des Bergzoo auf Bergungsfahrt durch den überfluteten Bernburger Tierpark © 2013 Zoo Halle

Das Hochwasser und die von ihm verursachten und bisher nicht absehbaren Schäden beherrscht seit Tagen das Geschehen und die Gemüter. Tausende Helfer sind pausenlos im Einsatz um Städte und Gemeinden zu schützen. Auch der Zoo Halle ist in das Geschehen zunehmend involviert. Selbst durch seine Lage hoch über der Saale vom Hochwasser glücklicherweise nicht betroffen, ist er nun im wahrsten Sinne des Wortes zur Arche Noah für viele vom Hochwasser bedrohte Tiere geworden. Bereits seit vergangenen Wochenende brachten viele Klein- und Nutztierhalter Ihre in letzter Minute evakuierten Tiere zum Zoo, da sie selbst nicht wussten wie lang Ihre Häuser und Stallungen den Fluten wiederstehen würden. Am Montag dann, begann der Tiergarten in Bernburg die ersten Tiere zu evakuieren und in den halleschen Zoo zu bringen. Doch niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt wie schlimm es noch kommen würde, was heute im Verlaufe des Tages zur traurigen Gewissheit wurde.

 

Mittlerweile ist der Bernburger Tiergarten vollständig von der Saale eingeschlossen und überschwemmt. In einer dramatischen Rettungsaktion unter Leitung des halleschen Zootierarztes Dr. Jens Thielebein wurde seit den frühen Morgenstunden versucht, so viele Tiere wie möglich aus dem mittlerweile mehr als hüfthohen Wasser zu retten. Unterstützt wurde er dabei von den Pflegern des Bergzoos und des Bernburger Zoos sowie vom technischen Hilfswerk, aber auch die Zoos aus Aschersleben, Leipzig und Gotha eilten im Verlaufe des Tages zu Hilfe, um die geretteten Tiere in Ihren Zoos aufzunehmen. Leider kam für manche Tiere jegliche Hilfe zu spät und noch immer sind einige der Großtiere von den Fluten eingeschlossen. Insbesondere bei den in Bernburg lebenden Bären, Wölfen und Wisenten gestaltet sich die Rettung bzw. Überlebenssicherung als problematisch, da diese zum einen zu groß für die kleinen Rettungsboote sind, aber zu gefährlich um Sie aus den Anlagen freizulassen. Dr. Jens Thielebein beschreibt die Situation als äußerst kritisch, hofft aber, dass die noch heute Abend installierten Notpodeste in den weiterhin von Tieren besetzten Anlagen, diesen zumindest vorläufig Schutz vor dem immer noch steigendem Wasser bieten.

Mittlerweile sind alle geretteten Tiere im Zoo Halle angekommen. Zoodirektor Andreas Jacob hatte in der Zwischenzeit mit seinem im Zoo verbliebenen Team Unterbringungsvarianten koordiniert um Platz für die erschöpften und verängstigten Tiere geschaffen. Fast stündlich kamen die Transporte aus Bernburg, aber auch weiterhin von anderen Tierhaltern im Zoo Halle an. Die halleschen Tierpfleger, viele von Ihnen selbst in Ihren Heimen von den Folgen des Hochwassers betroffen, arbeiteten unermüdlich die Tiere zu entladen und in die bereitgestellten Notunterkünfte zu bringen. Dort wurden Sie erst einmal mit Futter versorgt und nach den Strapazen des Transports beruhigt.  Zu den größten bisher geretteten Tieren zählen Geparden, welche Dr. Thielebein in Bernburg unter schwierigsten Bedingungen betäubt und nach Halle gebracht hat. Des Weiteren kamen viele Vögel, Affen, Pinguine, Waldhunde, Kängurus und Maras im Zoo Halle vorläufig unter. Jacob und Thielebein müssen nun den Folgetag abwarten, um dann weitere Rettungsmaßnahmen durchzuführen, da die einbrechende Dunkelheit und der im Bernburger Zoo abgestellte Strom keine sichere Bergung weiterer Tiere ermöglicht.

Quelle: Bergzoo Halle

 

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