Vieles was in den 90er Jahren aufgebaut wurde, sei auf Wachstum ausgelegt gewesen. Die Realität sehe aber anders aus: Die Einwohnerzahl des Landes schrumpfe stark, was sich weiter fortsetzen werde. Mittlerweile überfordere der Erhalt der vorhandenen Infrastrukturangebote die Städte und Gemeinden. Gleichzeitig würden Steuereinnahmen wie auch EU-Fördermittel zurückgehen. „Die heutigen Standards sind so nicht mehr zu finanzieren“, betont Keindorf.
Ohne Neuausrichtung würden auch die Bürger, die beispielsweise die Abwasserentsorgung über Gebühren mitfinanzieren, überlastet. Entsprechend müsse die Infrastruktur an die Realitäten angepasst werden, was an manchen Orten eben auch Rückbau und weniger Angebote bedeuten könne. „Dann kann die Kommune oder der Landkreis künftig eben nicht mehr alles bereitstellen, was in der Vergangenheit noch geleistet werden konnte. Dies muss ehrlich gesagt werden“, so Keindorf. Er warne, dass beispielsweise ein Anschlusszwang wie beim Abwasser gerade in entlegenen Regionen nicht mehr zeitgemäß sei.
Quelle/Foto: Handwerkskammer Halle