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IHK-Konjunkturbericht zum zweiten Quartal 2013: Aufschwung lässt auf sich warten

IHK-Konjunkturbericht zum zweiten Quartal 2013:  Aufschwung lässt auf sich warten IHK Halle Dessau

Die konjunkturelle Situation im Süden Sachsen-Anhalts bleibt aktuell stabil. Das Geschäftsklima liegt nahezu unverändert bei 11,4 Punkten. Diese Seitwärtsbewegung lässt erneut keine Richtungsentscheidung erkennen. „Die Abwärtsbewegung ist zwar seit zwei Quartalen nahezu zum Stillstand gekommen, ein möglicher Aufschwung lässt aber weiter auf sich warten“, konstatiert Dr. Christof Altmann, Leiter Standortpolitik der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK), die Ergebnisse des aktuellen IHK-Konjunkturberichts.

„Insbesondere die konjunkturell impulsgebenden Branchen Industrie und Dienstleistungen korrigieren ihre zuletzt optimistischeren Erwartungen wieder nach unten. Die damit verbundenen Hoffnungen haben sich bei der aktuellen Geschäftslage also nicht erfüllt“, analysiert Altmann. Die Verbesserungen im Gesamtbild würden laut der Unternehmerbefragung mehrheitlich aus Nachholeffekten in Baugewerbe, Handel und Verkehr resultieren. „Auch wenn die aktuelle Situation keine neuen Impulse bietet, so erweist sich das Geschäftsklima doch als stabil. Diese Stabilität auf doch recht hohem Niveau ist durchaus als positiv zu bewerten“, so der Konjunkturexperte.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Brockmeier weist auf eine „gewisse Gemengelage“ durch das Juni-Hochwasser hin: „Das während des Umfragezeitraumes im IHK-Bezirk aufgetretene Hochwasser hat zwar bis jetzt zum Glück keine größeren negativen Effekte auf das Geschäftsklima gehabt. Allerdings muss hier abgewartet werden, wie die nächsten Umfragen ausfallen. Denn zum einen konnten oder wollten viele betroffene Unternehmen aus verständlichen Gründen nicht an der Erhebung teilnehmen. Und zum anderen werden sich die Folgen erst mittel- bis langfristig zeigen“, so Brockmeier. Politisch schlägt der IHK-Hauptgeschäftsführer eine stärkere bundespolitische Verantwortung beim Hochwasserschutz vor: „Wir brauchen mehr Berechenbarkeit und Verlässlichkeit. Sicher ist es großartig, wenn es gelingende Kooperationen auf Ebene der Bundesländer oder auch der Landkreise gibt. Gelingende Kooperation kann aber nicht verordnet werden. Wirksamer Hochwasserschutz darf nicht von einzelnen Personen oder gar Zufällen abhängig, sondern muss verlässlich planbar sein. Hätte man die mehr als 15 Milliarden Euro Hilfsgelder für 2002 und 2013 stringent und gezielt in Schutz und Vorsorge investiert, wären wir heute sehr viel weiter.“

 

Die Ergebnisse des IHK-Konjunkturberichtes im Einzelnen:

In der Industrie wurden die optimistischen Erwartungen des Vorquartals enttäuscht. Das Geschäftsklima fällt mit 12,2 Punkten gegenüber dem Vorquartal zurück und erreicht nur noch das Vorjahresniveau. Dabei bleibt die aktuelle Einschätzung der Geschäftslage mit 31,1 Prozentpunkten weiterhin stabil auf dem Niveau der letzten Quartale. Die Erwartungen dagegen fallen nach dem hoffnungsvollen Anstieg im letzten Quartal wieder ab und erreichen mit einem Saldo aus optimistischen und pessimistischen Erwartungen von -6,7 Prozentpunkten nur noch einen leicht negativen Wert. Dieser Pessimismus geht einher mit negativen Absatzerwartungen in der Region.

Das Baugewerbe hat den Winterabsturz überwunden. Der Geschäftsklimaindex schnellt nach dem negativen Wert im Vorquartal wieder auf ein solide positives Niveau von 19,5 Punkten. Die Unternehmen haben sich von dem witterungsbedingten Lageeinbruch im Vorquartal erholt und melden hier einen Saldo von 25,8 Prozentpunkten. Dabei haben vor allem die Umsätze und Auftragseingänge wieder deutlich zugelegt. Die Geschäftserwartungen bleiben zum Vorquartal mit 13,0 Prozentpunkten konstant, liegen aber über dem Vorjahresniveau.

Das Dienstleistungsgewerbe vermeldet aktuell keine weitere Aufhellung. Der Geschäftsklimaindex sinkt nach der überraschenden Verbesserung im Vorquartal wieder auf 13,9 Prozentpunkte ab. Es sind keine neuen Impulse erkennbar. Angesichts des seit drei Jahren so konstant hohen Klimawertes ist diese Stabilität aber durchaus erfreulich. Die Geschäftslage bleibt mit 29,5 Prozentpunkten unverändert auf hohem Niveau. Die Geschäftserwartungen sinken dagegen wieder ab und erreichen mit -1,8 Prozentpunkten keinen positiven Wert mehr.

Der Handel verzeichnet eine leichte Erholung. Der Geschäftsklimaindikator verbessert sich zum Vorquartal etwas und erreicht mit -2,7 Punkten ein fast neutrales Niveau. Die Lageeinschätzung kann dabei zum Vorquartal deutlich auf 6,2 Prozentpunkte zulegen. Die Geschäftserwartungen verschlechtern sich allerdings zum Vorquartal wieder leicht auf 11,6 Prozentpunkte. Es wird mit weiter rückläufigen Umsätzen und steigenden Preisen gerechnet.

Im Verkehrsgewerbe ist eine gewisse Ernüchterung zu verzeichnen. Die Stimmung hellt sich etwas auf und der Geschäftsklimaindex liegt mit 11,0 Punkten über dem Niveau des Vorquartals. Die Lagebeurteilungen steigen dabei relativ stark auf 28,3 Prozentpunkte an. Die Geschäftserwartungen aber fallen mit -6,5 Prozentpunkte dagegen wieder auf ein per Saldo negatives Niveau ab. Gemessen an der üblichen saisonalen Entwicklung ist hier sogar eine noch stärkere Eintrübung zu verzeichnen.

Quelle: IHK Halle Dessau

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Torsten Vockroth
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