In Sachsen-Anhalt´nur geringes Vertrauen in die gesetzliche Rente und in Börsenpapiere als Altersvorsorge. Aktien gelten als zu kompliziert.
- In Sachsen und Sachsen-Anhalt ist das Vertrauen in die gesetzliche Rente im regionalen Vergleich am geringsten. Nur 13% der Berufstätigen erklären dort, dass sie in die gesetzliche Rente das größte Vertrauen haben, um für das Alter vorzusorgen. Das ist der geringste Wert der Bundesländer. Der Deutschlandschnitt liegt bei 16%. Zum Vergleich: In Hamburg erklären mit 25% der berufstätigen fast doppelt so viele Berufstätige das größte Vertrauen gegenüber der gesetzlichen Rente wie in Sachsen-Anhalt. An zweiter Stelle folgt Berlin mit 24%.
- Bei der Erwartung, dass mit Aktien langfristig höhere Renditen als mit Zinspapieren zu erzielen sind, erreicht hier Sachsen-Anhalt mit 45 Prozent den niedrigsten Wert. Es folgen Thüringen mit 47 Prozent und zwei weitere östliche Bundesländer: Brandenburg ebenfalls mit 47 Prozent und Sachsen mit 48 Prozent. Der Bundesschnitt liegt bei 52 Prozent. Zum Vergleich: Die Berufstätigen in Hamburg liegen bei dieser Einschätzung vorn mit 65 Prozent.
- 45 Prozent der Berufstätigen in Sachsen-Anhalt sagen, dass ihnen die Aktienanlage zu kompliziert ist. Das ist im Bundesländervergleich der zweithöchste Wert nach den 46 Prozent in Thüringen Genauso hoch wie in Sachsen-Anhalt ist der Wert in Sachsen mit ebenfalls 45 Prozent. Im Bundesschnitt sind es 38 Prozent. Zum Vergleich: Den geringsten Wert bei dieser Einschätzung erreichen Bremen mit 32 und Rheinland-Pfalz mit 34 Prozent.
- Dass Aktien vor Inflation und Geldentwertung schützen, sagen nur 31 Prozent der Berufstätigen in Sachsen-Anhalt. Der zweit-geringste Wert im Bundesländer-Vergleich, nach Thüringen mit 30 Prozent. Bundesschnitt: 38 Prozent. Höchster Wert: Bremen 57 Prozent. Fast doppelt so hoch wie in Sachsen-Anhalt und Thüringen.
- Dass Aktien gut geeignet zum Aufbau der Altersvorsorge sind, sagen in Sachsen 33 Prozent der befragten Berufstätigen. Das ist der niedrigste Wert im Bundesländervergleich. Gefolgt von Thüringen mit 34%, Sachsen-Anhalt 36%, Niedersachsen 37% und Brandenburg 38%. Der Deutschlandschnitt liegt bei 43%. Den höchsten Wert bei dieser Frage gibt es in Bremen mit 56%.__
Diese Bundesländer-Auswertung bezieht sich auf die repräsentative Analyse des HDI zum Altersvorsorge-Vertrauen und die dazu gehörige Pressemitteilung, die Sie im Folgenden nachrichtlich erhalten.
HDI Versicherungen
Berufstätige zeigen 2024 höheres Vertrauen in Börsenpapiere zur Altersvorsorge als in die gesetzliche Rente oder vermietete Immobilien – Die Attraktivität des Eigenheims stagniert – Traditionelle Einstellungen bei der Ruhestands-Finanzierung geraten gerade bei älteren Berufstätigen ins Wanken
Repräsentative Befragung von 3.748 Erwerbstätigen in Deutschland
- Berufstätige Frauen wenden sich 2024 besonders stark börsengehandelten Wertpapieren zu
- Regional die höchste Präferenz für Börsenpapiere gibt es bei Berufstätigen in Rheinland-Pfalz; Sachsen-Anhalt bildet das Ranking-Schlusslicht
Unter den Berufstätigen in Deutschland ist das Vertrauen in börsennotierte Aktien, Fonds und Anleihen als Instrument der Altersvorsorge im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Vermietete Immobilien und die gesetzliche Rente verlieren hingegen zusehends an Ansehen. Auch das Eigenheim ist inzwischen weit von früheren Top-Vertrauenswerten entfernt. Bisherige Gewissheiten, wie sich die Berufstätigen in Deutschland finanziell für ihren Ruhestand absichern, gelten damit immer weniger. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der HDI Versicherungen unter fast 4.000 Berufstätigen.
Inzwischen gibt jeder vierte Berufstätige (25%) an, bei der Vorsorge für das Alter das größte Vertrauen in börsengehandelte Wertpapiere wie Aktien, Fonds oder Anleihen zu haben. Das ist Platz zwei in der Vertrauensskala. Nur das Eigenheim ist gefragter. Aber: Während die eigenen vier Wände 2020 noch bei 51 Prozent der Beschäftigten das höchste Vertrauen genossen, sind es jetzt nur noch 42 Prozent. Im Verhältnis noch stärker verloren haben die gesetzliche Rente (von 22% auf 16%) sowie vermietete Immobilien (22% auf 17%).
Holm Diez, Vorstand HDI Deutschland, erklärt: „Seit 2020 erfassen wir, wie es um das Vertrauen der Berufstätigen in Fragen der Altersvorsorge und der Geldanlage bestellt ist. Ein nachhaltiger Wandel ist jetzt deutlich erkennbar und umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass deutsche Sparer bisher stark vom Sicherheitsaspekt in Finanzfragen geprägt waren.“
So lagen börsengehandelte Wertpapiere mit nur 19 Prozent Nennung als vertrauenswürdigste Vorsorgeform 2020 noch deutlich hinter vermieteten Immobilien und der gesetzlichen Rente (damals je 22 Prozent). Inzwischen ist daraus ein veritabler Vorsprung geworden.
Vor allem ältere Beschäftigte verlieren Vertrauen in gesetzliche Rente
Überraschend ist, dass das Vertrauen in die gesetzliche Rente bei Älteren fast doppelt so stark gesunken ist, wie bei jüngeren Berufstätigen. So hatten im Jahr 2020 bei den ab 45-Jährigen noch 30 Prozent der Beschäftigten die gesetzliche Rente mit ihrem höchsten persönlichen Vertrauensstempel versehen. Börsengehandelte Wertpapiere wie Aktien erreichten bei ihnen damals nur wenig mehr als die Hälfte dieses Wertes (17%). Heute haben börsennotierte Wertpapiere aber selbst in dieser Altersgruppe die gesetzliche Rente überholt (22% zu 20%).
Dazu Fabian von Löbbecke, im Vorstand von HDI zuständig für Leben und betriebliche Altersvorsorge (bAV): „Börsenpapiere nehmen damit nun auch bei den ab 45-Jährigen erstmals den zweiten Gesamtplatz hinter dem Eigenheim als vertrauenswürdigste Altersvorsorge-Form ein. Eine starke Verschiebung in einer Altersgruppe, in der man das bisher so vielleicht nicht erwartet hatte.“
Börsennotierte Wertpapiere liegen bei den jüngeren Berufstätigen unter 45 Jahre mit sogar 27 Prozent im Vertrauensranking auf Platz zwei. Bei ihnen lag diese Quote aber auch vor vier Jahren schon bei 20 Prozent. Und der Vertrauenswert zur gesetzlichen Rente lag in dieser Altersgruppe 2020 bei 16 Prozent, heute sind es sogar nur noch 13 Prozent.
Berufstätige Frauen holen bei Börsenpapieren stark auf
Deutliche Veränderungen bei den Vorsorge-Präferenzen gibt es 2024 auch bei berufstätigen Frauen. Ihr Vertrauen in die Wertpapier-Anlage ist im Vergleich zu Männern zwar immer noch deutlich geringer (19% gegenüber 29% bei Männern). Gegenüber dem Vorjahr 2023 erklären aber von den befragten Frauen jetzt ein Drittel mehr, dass sie in diese Vorsorge-Möglichkeit für das Alter das größte Vertrauen haben (nach 14% nun 19%). Bei Männern ist das Plus im Jahr 2024 nur minimal (von 28% auf 29%).
Vor allem, "dass Aktien in Zeiten höherer Inflation vor Geldentwertung schützen können" schätzen inzwischen viele Frauen (von 22 % auf 30%). Auch die Erwartung, „dass sich mit Aktien langfristig bessere Renditen erzielen lassen als mit Zinsanlagen“, steigt bei den Frauen im Vorjahresvergleich deutlich an (von 38% auf 43%). Das relative Plus ist in dieser Frage damit hier ebenfalls größer als bei berufstätigen Männern (56% auf 60%).
Die Risiken von Aktien schätzen jetzt beide Geschlechter niedriger ein. Nur noch 40 Prozent der weiblichen Beschäftigten – nach 49 Prozent im Vorjahr – erklären, dass ihnen Aktien grundsätzlich zu riskant seien. Relativ ein noch stärkerer Rückgang als bei Männern (von 37% auf 31%).
„Die steigende Akzeptanz von Börsenpapieren bei Frauen ist eine sehr erfreuliche und ermutigenden Entwicklung“, resümiert HDI-Vorstand von Löbbecke. „Viele Frauen haben aufgrund ihrer Biografien - Stichworte sind Elternzeit und Care-Arbeiten - größere Vorsorgelücken zu schließen. Daher hoffe ich in ihrem Sinne, dass der Trend, der sich abzeichnet, auch nachhaltig ist.“
Große regionale Unterschiede
Auch die regionalen Unterschiede sind deutlich. An der Börse gehandelten Papieren wird am stärksten Vertrauen geschenkt von Berufstätigen in Rheinland-Pfalz (32%), im Saarland (31%) und in Baden-Württemberg (30%). Den niedrigsten Wert gibt es in Sachsen-Anhalt (19%).
Bei der Erwartung, dass mit Aktien langfristig höhere Renditen als mit Zinspapieren zu erzielen sind, liegen die Berufstätigen in Hamburg vorn mit 65 Prozent. Die niedrigsten Werte erreicht auch hier Sachsen-Anhalt mit 45 Prozent. Es folgen drei weitere östliche Bundesländer: Thüringen und Brandenburg mit je 47 Prozent und Sachsen mit 48 Prozent.