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Krieg verhindert die Erholung der mitteldeutschen Wirtschaft Gewerbliche Kammern aus Halle (Saale) und Leipzig stellen Konjunkturbericht vor

Positive Aussichten der Industrieunternehmen und der Boom auf dem Bau geben der Konjunktur im südlichen Sachsen-Anhalt einen Schub. Der Geschäftsklimaindex der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) – ohnehin schon auf hohem Niveau – verbessert sich im zweiten Quartal 2016 leicht auf 25,5 Punkte. Der aktuelle IHK-Konjunkturbericht zeigt: Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen im zweiten Quartal 2016 ist sehr gut gestimmt, das Geschäftsklima ist sonnig.

 

Trotz winterlichen Behinderungen herrscht  weiterhin Zufriedenheit im Bezirk der  Handwerkskammer Halle !! In dieser Woche fand die Konjunkturpressekonferenz der Handwerkskammer Halle statt. Dabei wurde der Quartalsbericht für die ersten 3 Monate des Jahresvom Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn und dem Präsidenten der Handwerkskammer Halle Thomas Keindorf vorgestellt.

Landesarbeitsgemeinschaft der IHKn in Sachsen-Anhalt zur Wirtschaftsentwicklung 2012:
Konjunkturelle Abkühlung – politische Faktoren belasten

Die Unternehmen in Sachsen-Anhalt konnten 2012 nicht an die gute Entwicklung im Vorjahr anknüpfen. Die konjunkturelle Situation hat sich deutlich eingetrübt. Der Geschäftsklimaindex ist im Jahresverlauf kontinuierlich gesunken und lag zum Jahresende 2012 bei 10,3 Punkten. Die Bewertungen der Geschäftslage, die zum Jahresbeginn noch auf hohem Niveau waren, fielen im weiteren Jahresverlauf spürbar gedämpfter aus. Die Geschäftserwartungen hatten sich bereits Ende 2011 eingetrübt. Diese Tendenz setzte sich im 2012 fort. Die Pläne für Beschäftigung und Investitionen wurden entsprechend dem Konjunkturverlauf angepasst. Zu diesen Ergebnissen kommt die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) in ihrem Konjunkturbericht 2012.

„Einige Branchen verzeichnen zwar am aktuellen Rand wieder erste optimistischere Impulse, generell lässt sich jedoch noch nicht auf eine zeitnahe Umkehr des Konjunkturtrends schließen“, analysiert Klaus Olbricht, Präsident der Industrie- und Handelskammer Magdeburg und Sprecher der LAG. „Ungünstige Einflussfaktoren für die Konjunkturentwicklung waren zum einen die zunehmende Nachfrageschwäche aus dem EU-Raum, zum anderen politisch induzierte Geschäftsrisiken, hier in erster Linie die Energiepreisentwicklung.“ Dies nimmt die LAG zum Anlass, noch einmal für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen einzutreten: So falle zum Beispiel die Kostenanstieg bei den Energiepreisen in Sachsen-Anhalt noch stärker aus als andernorts, betont auch Carola Schaar, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau. Denn der Ausbau der Wind- und Solarenergie sei hier mit besonderem politischem Ehrgeiz vorangetrieben worden. Der Anschluss der Anlagen sei hingegen in einem dünn besiedelten Flächenland wie Sachsen-Anhalt mit eher „weitmaschigem“ Stromnetz besonders teuer. „Dies stellt für die Unternehmen ein wesentliches Geschäftsrisiko dar“, mahnt Schaar.

Zu den Rahmenbedingungen, die Unternehmen zu ihrer Entwicklung brauchen, gehört auch eine bedarfsgerechte, zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur. „Hier fehlen insbesondere die Lückenschlüsse beim Autobahnring A 143 um Halle, die Nordverlängerung der A 14 und die letzten Teilstücke der A 71“, so die Präsidentin weiter. Zudem wünschten sich die Kammern einfachere Regelungen bei der öffentlichen Förderung, auch im Bereich der Neugründungen. Zusätzliche bürokratische Hürden, wie sie aktuell bei der Neuregelung der Finanzanlagenvermittler errichtet wurden, müssten dagegen vermieden werden.
Die wichtigsten Ergebnisse des Konjunkturberichts:

In der Industrie trübt die rückläufige Nachfrage die Stimmung: Das Geschäftsklima der Industrie erreichte zu Jahresbeginn mit 28,7 Punkten noch einen vergleichsweise hohen Wert – getragen im Wesentlichen von den sehr guten Lageeinschätzungen der Unternehmen zu diesem Zeitpunkt. Im Jahresverlauf zeichnete sich dann eine konjunkturelle Abkühlung deutlich ab. Lage- und Erwartungswerte trugen zu gleichen Teilen zu dieser Entwicklung bei. Die Inlandsnachfrage schwächte sich insbesondere zur Jahresmitte hin merklich ab. Die Auslandsnachfrage stagnierte zunächst ebenfalls, konnte sich jedoch im Jahresverlauf wieder etwas erholen. Die Beschäftigungspläne fielen 2012 zunehmend verhalten aus.

Im Baugewerbe sorgen Niedrigzinsen für mehr private Nachfrage: Der Geschäftsklimaindex im Baugewerbe entwickelte sich 2012 ähnlich gut wie im Vorjahr, die Saldowerte blieben stets im positiven Bereich. Die Branche verzeichnete im abgelaufenen Jahr eine vergleichsweise gute Auftragslage mit mittel- bis längerfristigen Auftragsreichweiten. Die fortgesetzte Niedrigzinspolitik der Banken wirkte weiterhin stimulierend – Investitionen in „Betongold“ waren für Privatpersonen eine sichere und langfristig lohnende Alternative.

Im Handel drückt die gesunkene Konsumneigung: Das Geschäftsklima hat sich im Jahr 2012 deutlich verschlechtert. Der Großhandel wurde vom Umsatzrückgang in den anderen Branchen beeinträchtigt, den Einzelhandel belastet die zunehmend negative Konsumneigung. Folgerichtig hat sich das Geschäftsklima im Jahresverlauf 2012 kontinuierlich eingetrübt. Die Geschäftserwartungen fielen im vierten Quartal mit einem Saldowert von -18,0 Punkten so niedrig aus wie seit drei Jahren nicht mehr.

Das Dienstleistungsgewerbe ist ein Stabilitätsanker mit Schwächen: Die konjunkturell relativ stabile Branche zeigte zum Jahresende 2012 ebenfalls Schwächen. Die fortgesetzte Eintrübung des Geschäftsklimas war dabei eindeutig erwartungsgetrieben: Die befragten Unternehmen korrigierten ihre Geschäftsprognosen im Jahresverlauf 2012 kontinuierlich nach unten. Im vierten Quartal lag der Saldowert der Geschäftserwartungen mit -14,5 Punkten deutlich unter der Nulllinie. Rückläufige Auftragseingänge und damit einhergehend auch rückläufige Umsatzerwartungen sind ursächlich für diesen Trend.

Im Verkehrsgewerbe bleibt die Lage robust trotz konjunktureller Risiken: Die Verkehrsunternehmen waren auch im Jahr 2012 konjunkturellen Risiken ausgesetzt. Die Kraftstoffpreise drückten weiter auf die Margen. Umweltzonen sorgten für unnötige Bürokratie und zusätzliche Kostenbelastungen. Die Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen droht weiterhin am Horizont. Größere Nachfrageinbrüche aufgrund der schwächeren Konjunktur in anderen Branchen blieben jedoch aus, so dass sich die Lagebewertungen der Branche im Jahresverlauf verbesserten. Die Geschäftserwartungen haben sich aufgrund sinkender zu erwartender Umsätze am aktuellen Rand aber wieder eingetrübt.

 

Quelle: IHK Halle Dessau

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Torsten Vockroth
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