IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel kritisch: „Klimaschutz ist der IHK wichtig. Wirksamer Klimaschutz braucht Realismus – unsere Mitgliedsunternehmen tun bereits sehr viel dafür.“ Keinesfalls, so Keitel, dürfe ein Weg beschritten werden, der bereits getätigte Investitionen massiv entwerte und zukünftige erschwere. „Investitionen sind Vertrauenssache. Wer im Nachhinein Planungsgrundlagen faktisch ändert, zerstört Vertrauen. Und das hilft auch dem Klimaschutz nicht“, so Keitel.
Die IHK gibt zu bedenken, dass wichtige Punkte ungeklärt seien und zudem, wenn überhaupt, nur schwer und teuer umsetzbar sein dürften:
- So seien die unternehmerischen Pläne für Energieeffizienz bisher auf das Zieljahr 2045 ausgerichtet und berechnet. „Die dafür erforderlichen Investitionen lassen sich nicht auf Knopfdruck vorziehen, und zwar weder technisch noch ökonomisch“, mahnt der IHK-Präsident.
- Gleiches gelte für die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes.
- Zudem bräuchte es im Verkehrsbereich für die rund 70.000 Pendler, die täglich aus und in die Stadt führen, akzeptable Konzepte.
„Auf diese zentralen Fragen enthält die Beschlussvorlage keine Antworten“, stellt Keitel fest. „Damit droht nicht nur massiver wirtschaftlicher Schaden, sondern in der Sache selbst für die Stadt Halle (Saale) eine Blamage. Vor einem solchen Schnellschuss kann ich nur warnen“, so der IHK-Präsident.
Quelle: IHK Halle/Dessau