Frankreich in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhundert!

Die Menschen pendeln, zwischen Depression und Lebensgier! Es ist die Postnapoleonische Zeit, in der man sich wieder finden musste.

Da strebten das Groß und Kleinbürgertum nach den Werten der Revolution und da waren die wiedergekehrten Monarchisten, die sich wiederum in ihrem alten Glanz und vorrevolutionären Stellungen lebten. Das ist die Basis für Zündstoff und für Reibungspunkte.

Denn auch hinter der goldenen und glänzenden Fassade des wiedergekehrten Adels brodelt es!

Besonders die Damenwelt will raus aus dem verstaubten und anachronistischen Traditionen. So wie die Herzogin in der Provinz, die den jungen Halbwaisen Druckergesellen sehr sympathisch findet.

Besonders weil er ein poetisches Talent besitzt und einen selbstverfassten Gedichtband heraus gebracht hat. Die Verse sind gespickt voller Romantik und leidenschaftlicher Frivolität. Natürlich auch von schmachtender Sehnsucht zu einer Angebeteten. Und es ist deutlich zwischen den Zeilen heraus zu lesen, wer gemeint war!

So trifft sie sich sehr oft auf ein heimliches Stell Dich ein. Doch ihr wesentlich älterer Gatte kommt ihr auf die Schliche und stellt den jungen Mann zur Rede.

Und diesen blieb nur noch eines übrig!  Lebenshungrig wagte er den Schritt raus aus der Provinz, dorthin wo das Leben pulsierte!

Nach Paris!

Doch wovon kann man leben in dieser fremden großen Stadt?

So schlägt er sich anfänglich als Kellner in einer Studentenkneipe durch und trifft dort auf einen Verleger. Einen Verleger der eine oppositionelle Zeitung herausbringt, Missstände anprangert, aber auch Meinung bildet!

So muss er auch schnell erkennen, dass auch vieles nicht nur sein und viel Schein dabei ist. Besonders schmerzlich, wie sehr gute Schauspieler, mit viel Talent und Potential einfach nicht ihre Bühne bekommen, wenn die bezahlten Jubler sie mit faulen Obst bewerfen und auch umgekehrt! Mittelmäßige, bis Talentlose werden gefeiert!

Es ist eine reine Illusion!

Doch wehe wenn einen der Skrupel einholt und man sich nicht mehr um jeden Preis der Welt verkaufen möchte, dann hat man schnell seine Illusionen verloren!

„Verlorene Illusionen“ – ein Historienepos nach einen Roman von Honore de Balzac, auf DVD erhältlich!

In beeindruckenden Bildern inszeniert, mit viel Liebe zu historischen Details und vor allem Star Besetzung!

Gerad Depardieu um nur einen zu nennen.

Ein Film von Xavier Giannoli und ausgezeichnet mit 7 Cesars.

Es ist immer wieder sehr beeindruckend wie die Franzosen historische Filme sehr Detailgenau inszenieren. Vor allem wie dank moderner Technik, man das alte Paris ohne Eiffelturm, aber dafür mit dem Tuilerien-Palast im Hintergrund. Allerdings schien auf dem Champ Elysee schon immer reger Verkehr geherrscht zu haben auch im Jahre 1821. Da konnte man als Fußgänger eben einfach nur die Augen zu machen und drauf zu laufen.

Auch wenn man meinen möchte, Balzac ist literarische Kunst und langweilig, kann man sagen, ist dieser Film sehr spannend und beeindrucken. Eine wundervolle Bildsprache und mit Sicherheit ein Muss für jeden der Geschichte mag und auch mal in eine andere Zeit abtauchen möchte.