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Ältester Pfingstbrauch wird in Hergisdorf gepflegt

Ältester Pfingstbrauch wird in Hergisdorf gepflegt Pfingstgesellschaft Hergisdorf e.V.

Einer der ältesten erhaltenen und noch gepflegten Pfingstbräuche ist das „Dreckschweinfest“ in den Grunddörfern des Mansfelder Landes. Dieser Brauch geht bis in vorchristliche Zeit zurück und beinhaltet die Vertreibung des Winters und den Sieg des Sommers über den Winter. Der älteste Nachweis über den Brauch ist im Kirchenbuch der Gemeinde Hergisdorf erhalten und datiert auf 1620.  

 

So verwandeln sich alljährlich zu Pfingsten in Hergisdorf gestandene Männer wieder zu kleinen Jungs, die mit großer Lust und unter dem Gejohle der Zuschauer in eine riesengroße Schlammpfütze springen. Mit lautem Peitschenknallen treiben weiß gekleidete Läufer, die den sonnigen, leuchtenden Sommer darstellen, die Dreckschweine bei einer Waldpartie an der „Wildbahn“ immer wieder aus einem mit Schlamm gefüllten Loch und siegen schließlich über diese Gestalten, also über den kalten, schmuddeligen Winter. Dies ist bei Bier, Gulaschkanone und Musik der „Kliebigtaler Blasmusikanten“ ein großer Gaudi und stellt alljährlich den Höhepunkt der Feierlichkeiten der Pfingstgesellschaft Hergisdorf e.V. dar. Kurz gesagt ist das Dreckschweinfest in Hergisdorf Tradition, die auf besondere Art und Weise mit Spaß und guter Laune, Jung und Alt zusammenbringt.

 

Halten sich die Frauen bei diesem Brauch eher im Hintergrund, „ so sind sie doch unersetzbar“, sagt Pfingstamtmann Jürgen Colawo. Sie sind es, die die Kostüme der Männer fertigen oder ihnen immer wieder weiße Wäsche raushängen, da die Männer sich während der Brauchpflege ein paar Mal umziehen.  Die Vorbereitungen für das jährliche Pfingstspektakel beginnen bereits schon jeweils Anfang Januar.

 

Treffpunkt zur Waldpartie ist am Pfingstmontag, 20. Mai, um 8 Uhr auf dem Festplatz mitten im Dorf, um anschließend gemeinsam zur „Wildbahn“ aufzubrechen. (in Hergisdorf über Thomas-Müntzer-Straße, Bahnhofstraße zur Wildbahn). Parkplätze sind ausreichend vorhanden. 

 

Nach der Waldpartie kehren gegen Mittag alle wieder zum Feiern ins Dorf zurück.  Doch das ist nicht alles, was sich die Hergisdorfer Pfingstburschen in wochenlanger Vorbereitung haben einfallen lassen. Bereits am Pfingstsamstag werden in aller Frühe die Maien - kleine Birkenbäume - im Wald geschlagen und mittags ab 12 Uhr mit Blasmusik im Ort ausgetragen, bzw. der Festplatz und der Tanzsaal damit geschmückt. An allen Pfingsttagen wird zu Tanzveranstaltungen mit Ballwerfen, Schießen und Würfeln eingeladen.  Am Dienstag nach Pfingsten (21.05.) treffen sich alle Pfingstburschen um 10 Uhr traditionell zum Eiersammeln. Jeder Einwohner gibt einen Obolus in Form von Eiern, Speck oder anderen Naturalien als Dankeschön für das gelungene Fest. Diese werden dann gebraten und verzehrt.

 

Für das leibliche Wohl über die Pfingstfeiertage sorgt das Eisleber Hotel und Restaurant „deckert’s“. 

 

Mehr Informationen zu den Traditionen, Hintergründen und das vollständige Programm erhalten Sie auf der  Internetseite unter www.dreckschweinfest.de.

 

Gut Wetter

 
Quelle/Foto: Pfingstgesellschaft Hergisdorf e.V.
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